Donnerstag, 7. September 2006
Hundemalaria – hohes Risiko im Herbst
Quelle: Deutscher Tierschutzbund e.V

Die Hundemalaria hat sich in den letzten Jahren in Deutschland durch eine neue Zeckenart rasant ausgebreitet. Da die Gefährlichkeit der Zecken im Herbst besonders hoch ist und die Hundemalaria (Babesiose) unerkannt oder zu spät behandelt für den Hund oftmals tödlich endet, rät der Deutsche Tierschutzbund allen Haltern ihre Hunde auch für den bevorstehenden Herbst ausreichend gegen Zecken zu schützen.

Das tägliche Gassigehen vor allem im Wald kann für den Hund gefährlich werden, wenn er von der erst ein paar Jahre in Deutschland heimischen Zeckenart, der Auwaldzecke, gestochen wird. Diese Zecke ist der Überträger der Babesiose, die auch als Hundemalaria bezeichnet wird, weil die Krankheit in ihren Symptomen der menschlichen Malaria sehr ähnlich ist. Am Anfang steht zunächst ein einziger harmlos erscheinender Zeckenstich, der nach Übertragung der Erreger zu einer akuten bis tödlich verlaufenden Infektion mit hohem Fieber, Blutarmut und Gelbsucht führen kann. Deutliche Hinweise auf die Hundemalaria sind Appetitlosigkeit, Mattigkeit, hohes Fieber und gelb-rötlicher Harn. Wird der Hund nicht oder zu spät behandelt, stirbt er in der Regel innerhalb weniger Tage an Nierenversagen.

Die Auwaldzecken sind im Herbst infektiöser, also gefährlicher, als im Frühjahr. Der Grund: Legt eine infizierte Auwaldzecke im Frühjahr bis zu 3.000 Eier, so sind auch alle Zecken, die sich aus diesen Eiern entwickeln, mit den Erregern der Hundemalaria infiziert und können im Herbst die Erkrankung übertragen. Mehr als 1.500 Hunde erkrankten im letzten Jahr allein in Deutschland an der Hundemalaria. In diesem Jahr wird mit einem weiteren drastischen Anstieg gerechnet. Deshalb sollten Hundehalter sich bei ihrem Tierarzt über die Möglichkeiten der Prophylaxe informieren und ihre Hunde von Februar bis November ausreichend gegen Zecken schützen.

Obwohl der menschlichen Malaria sehr ähnlich, ist die Hundemalaria nicht auf den Menschen übertragbar. Andere durch Zecken übertragene Krankheitserreger bergen aber sowohl für den Hund auch für den Menschen Gefahren, wie die Borreliose und die gefährliche FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis).